Das Lebensende

Das Lebensende

#029 Zu Hause sterben - das ist leichter gesagt als getan - mit Isabel Peter der Stiftung Valentina

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Heute bin ich im Gespräch mit Isabel Peter - eine der Gründerinnen der Stiftung Valentina.

Isabels kleine Schwester ist die Namensgeberin dieser Stiftung.

Valentina ist mit 12Jahren an einem sehr aggressiven Tumor erkrankt und nur 1Jahr nach der Diagnose verstorben.

Valentinas Wunsch war es eigentlich, die letzten Tage ihres Leben zu Hause bei und mit ihrer Familie zu verbringen.
Das SAPV Team der Uniklinik Ulm, in der Valentina betreut wurde, war zu dieser Zeit noch ausschließlich auf Finanzierung ihrer Arbeit durch die Krankenkassen angewiesen und musste durch mangelnde Kostendeckung stark improvisieren.

Valentina entschied sich also dafür, ihre letzten Tage in der Uniklinik zu verbringen, um bestmöglich und im Bedarfsfall vor allem schnell versorgt werden zu können.

Nach Valentinas Tod hat die Familie beschlossen die Situation zu ändern und zu ermöglichen, dass Kinder zu Hause in den Armen ihrer Liebsten sterben dürfen und dabei professionell begleitet werden.

Heute unterstützt Isabell mit ihrer Stiftung das PalliKjur Team der Uniklinik Ulm. Ein SAPV (spezialisierte ambulante palliativ Versorgung) Team, dass erkrankte Kinder und ihre Familien, zu Hause, professionell auf ihrem letzten Weg begleitet.

Welche Gedanken noch hinter der Stiftung stecken und ein kleines Stück Weg ihrer Schwester Valentina - darüber sprechen wir in der heutigen Episode.

#028 Psychotherapie in der Begleitung von Sternenkindeltern - mit Janina Rogoll

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Janina ist psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie für Erwachsene und Kinder.

Seit sie klein ist begleitet sie ein Faible für die Themen Sterben, Tod und Trauer. Als eine Kollegin sie fragte, ob sie eine junge Familie mit Verlusterleben begleiten möchte, begann ihre Arbeit mit Sternenkindeltern.

Sie war auf der Suche nach Indomaterial oder auch Erfahrungsberichten über psychotherapeutische Begleitung von Sternenklindeltern. Ihr ist aufgefallen, dass es zum einen nur wenige Therapeuten gibt ,die dafür zugänglich sind und zum anderen die Sterneltern große Schwierigkeiten haben überhaupt einen Platz zu finden. Ausserdem gibt es von wissenschaftlicher Seite, unheimlich wenig Wissen darüber was gebraucht wird und was hilft.
Die Studien, die es bisher gibt, sind gut und doch sehr rar, mit nur geringen Fallzahlen.

So wurde das also zu ihrem Herzensprojekt und seit drei Jahren arbeitet sie hauptsächlich mit Sterneneltern.

Ich habe Janina gefragt, ob eher die Mütter oder das Paar Kontakt zu ihr aufnehmen und mit welchen Themen, sie sich an sie wenden.

Der Trauerprozess an sich, Sexualität, Umgangsstrategien, Abgrenzung, Anschluss finden, die Aberkennung der Mutterschaft - sind nur einige der Themen, die sie genannt hat.

Wir sprechen darüber welche Indikationen erfüllt sein müssen um psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen - denn Trauer per se ist keine Erkrankung!!

Wir sprechen über Schuld. Janina sagt, sie kann es gar nicht so pauschal beantworten. Sie sieht sich die Schuld mit den Paaren an. Welcher Mensch mit welchen Persönlichkeitsanteilen sitzt da vor ihr? Was braucht er? und guckt, wie diese Dinge in aktuellen Wegen beeinträchtigen. Es dahingehend zu beleuchten, dass es für sie passt.

Und letztlich auch, welche Wege Betroffene gehen können, mit ein paar Impulsen zur Therapeutenwahl.

Wer vergibt eigentlich die Diagnosen und wem nutzen sie? Sind sie an manchen Stellen ein „Stempel“ der die Betroffenen in eine Stigmatisierung „zwängt“ gleichzeitig sind Diagnosen auch Schlüssel zu notwendiger Unterstützung.

#027 11 Impulse für die Begegnung mit trauernden Zugehörigen

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Den Sterbenden selbst kann ich gut versorgen aber seine Zugehörigen zu begleiten, das fällt mir so schwer. Da weiß ich einfach nicht was ich sagen soll. Es entsteht eine peinliche Stille, machmal hagelt es sogar ganz unberechtigte Vorwürfe. Sie stellen mir Fragen, die ich nicht beantworten kann und ich sehe, dass ich so schnell wie möglich wieder aus dem Zimmer komme.
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Schnell noch ein „Sie klingeln, wenn sie etwas brauchen“ dahingefleddert und draussen erstmal durchatmen.
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Auch ich hatte in meiner Zeit in der Pflege, manches Mal das Bedürfnis, das Aufeinandertreffen mit Zugehörigen aktiv zu vermeiden.
Aus Unsicherheit und Angst.
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Dann kam der Punkt an dem ich sie nicht mehr allein lassen wollte. Vor allem wollte ich selbst keine Angst mehr vor diesen Begegnungen haben.
Ich wollte mich nicht mehr hilflos fühlen und insgeheim für meinen Rückzug schämen.
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Doch das bezieht sich lange nicht nur auf Pflegekräfte. Auch Ärzte, Therapeuten, Ehrenamtliche kommen mit Zugehörigen in Berührung.
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Wenn du ähnliche Gedanken hast und dir bewusst ist, wie bedeutsam eine gute Kommunikation mit Zugehörigen ist - wenn Du dir Unterstützung bei der Arbeit mit Zugehörigen wünscht, dann ist unser kostenfreies Workbook genau das Richtige für Dich!

**Du kannst es Dir hier, von mir erzählt anhören oder auch als PDF unter folgendem Link herunterladen.**

https://traudichkeit.de/workbook/

Auf 16 Seiten findest Du 11 Impulse dazu, wie Du trauernden Zugehörigen begegnen kannst.
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Es unterstützt Dich dabei, mutig, selbstsicher und offen auf trauernde Zugehörige zuzugehen und sie auf ihrem Weg begleiten. Wir richten unseren Blick genau darauf, was du aktiv tun kannst.
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Du kannst Dir das Workbook ausdrucken, es mit zur Arbeit nehmen und dort immer wieder hervorholen, wenn Du es gerade brauchst.

Du kannst es verschenken! Sicher kennst Du Kollegen und Freunde, die dieses Thema auch interessiert. Dann teile es gern und hilf uns unsere Gedanken unterstützend in die Welt zu tragen.

#026 Nur wenn wir gut stehen können wir andere gut halten - mit Kati Bohnet

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Kati ist Traumatherapeutin mit eigener Praxis in Berlin. Sie stellt selbst immer wieder fest, wenn es ihr nicht gut geht, kann sie auch als Therapeutin nicht gut begleiten.

Unter anderem daraus entstand ihr Bildungszentrum und Netzwerk Helpers Circle.

"Wir sind in unserem Leben so sehr auf Helfende aus den unterschiedlichsten Bereichen angewiesen und können es uns als Gesellschaft nicht leisten, dass sie wegen Krankheit, Burnout oder Sekundärtraumatisierungen ausfallen."

Ihre Vision ist es, dass Helfende langfristig gut und gesund arbeiten können.

Wir sprechen über die Herausforderungen, denen Menschen in helfenden Berufen, wie zum Beispiel in der Begleitung am Lebensende begegnen und wie sie sich vor z.B. einem Burnout schützen können.
Kati erklärt uns den Unterschied von Mitgefühl und Empathie und wie hilfreich es sein kann, diese beiden Dinge klar voneinander abzugrenzen.

Was passiert, wenn Helfende sich nicht mit ihren eigenen herausfordernden Themen des Lebens auseinandersetzen und diese mit in die Begleitung anderer zu bringen?

Mit dem Hintergrundwissen zu der Funktionsweise von Nervensystemen fällt es deutlich leichter, Menschen mit herausforderndem Verhalten - gern auch die "anstrengenden" Patienten genannt, zu verstehen, das Gesagte von sich selbst abzugrenzen und dementsprechend so zu reagieren, dass diese Person sich wieder sicher fühlt und sich seine Emotionen entladen können. So ermöglichen Helfende den Betroffenen Erleichterung und daraus kann ein ganz anderer Kontakt entstehen. Das verlangt ein hohes Maß an Flexibilität.

Gleichzeitig gibt dieses Wissen eine unheimliche Orientierung und eigene Sicherheit. Kati beschreibt, dass wir so den Zugang zu all unserem Wissen und Potential bekommen. Haben wir diesen Zugang, verbrauchen wir so wenig Ressourcen für Überlebensphysiologie. Diese Reccourcen stehen uns demzufolge für "Wartungsarbeiten" an unserem Immunsystem - der Zellergewebsreparatur zur Verfügung, sodass wir auch dauerhaft gesund arbeiten können.
Das ist doch ein vielversprechender Ansatz - wie ich finde.

Ich wünsche euch eine gute Zeit beim Zuhören!

#025 Was ambulante Hospizdienste leisten können - mit Birgit Oppermann

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Heute bei uns zu Gast - Birgit Oppermann.

"Es stirbt ja keiner weil wir kommen, sondern wir kommen, weil jemand stirbt. "

Birgit ist Koordinatorin eines ambulanten Hospizdienstes, ehrenamtliche Sterbebegleiterin und Texterin. Zudem schreibt sie auch für den Bestatterweblog.

Wir sprechen heute über ambulante Hospizdienste. Die ersten ambulanten Hospizdienste sind in Deutschland Mitte der 80er Jahre entstanden. Die Zahl der ambulanten Hospiz- und Palliativdienste in Deutschland hat sich seit 1996 mehr als verdreifacht.

Derzeit gibt es rund 1500 ambulante Hospizdienste in Deutschland - einschließlich der ca. 150 ambulanten Hospizdienste für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.

Im Mittelpunkt der Hospizarbeit steht der schwerstkranke und sterbende Mensch mit seinen Wünschen und Bedürfnissen sowie seine Angehörigen und Nahestehenden. Zu den häufig geäußerten Wünschen gehört der Wunsch, bis zum Lebensende zu Hause oder im vertrauten Umfeld bleiben zu können. Dies zu ermöglichen, ist eine der wesentlichen Aufgaben der ambulanten Hospizdienste.

Was ich ganz besonders gerade an der heutigen Hospizarbeit und Palliativversorgung in Deutschland empfinde, ist die Begegnung und enge Zusammenarbeit aller hier beruflich und ehrenamtlich engagierten Menschen.

All diese Mitarbeiter begleitet die gleiche Überzeugung - Sterben ein Teil des Lebens ist, dem ebenso respektvoll wie achtsam begegnet werden muss.

#024 Mitarbeiter in Ausnahmesituationen - Buchvorstellung von und mit Thomas Achenbach

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"Unternehmen sollten keine Angst vor Trauer haben sondern eher die Angst davor, was mit nicht gesehener unbehandelter Trauer passieren kann und wie sich das letztlich auf das Team und Unternehmen auswirkt. Einen Umgang mit Trauer kann man entwickeln.“

**Mitarbeiter in Ausnahmesituationen. Trauer, Pflege Krise.**
Ein Leitfaden für Führungskräfte, Personalverantwortliche und Betriebsräte, der sich intensiv mit den Möglichkeiten, Mitarbeiter, die ihre Angehörigen pflegen und/oder in Trauer um den Verlust eines nahen Menschen sind, zu unterstützen, auseinander setzt.

Niederschwellige Impulse zur konkreten und direkten Umsetzung machen diesen Leitfaden zu einem sehr wertvollen Wegweiser.

- Wie können Arbeitszeitmodelle für Mitarbeiter gestaltet werden, dass die Pflege eines Angehörigen und die Anforderungen des Unternehmens vereinbar bleiben?

- Wie ist es möglich, seine Mitarbeiter ganz individuell in ihrer Trauer zu begleiten und unterstützen?

- Wie kann ein Unternehmen einen Umgang mit dem Versterben eines Mitarbeiters finden?

Thomas zeigt in seinem Leitfaden nicht nur die Situation betroffener Arbeitnehmer auf, sondern beleuchtet auch ganz klar die Vor- und Nachteile für ein Unternehmen, sich diesem Thema anzunehmen.

Es ist zunächst anstrengend, aufreibend konfliktbehaftet und vor allem kostet es scheinbar viel Geld. Warum sollte es sich also mit Lösungsansätzen auseinandersetzen, seine Mitarbeiter in ihrer Krise/Trauer zu begleiten und unterstützen?

„Es braucht eine Kultur, die Menschlichkeit zulässt - das ist ähnlich aufwendig, wie lohnend“, schreibt Thomas Achenbach.

Im Buch erwarten Dich u.A. eine Checkliste für interne Kommunikation, ein Leitfaden zum Kondolieren und jede Menge rechtliche Aspekte.

#023 Kinder in Trauerprozesse mit einbeziehen - Spezial zum Memento Tag mit Svana Seidel

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Ich freue mich sehr mit der heutigen Podcastepisode, einen Beitrag zum Memento Tag leisten zu dürfen und bin sehr gespannt, auch all die anderen Veranstaltungen und Beiträge dazu ansehen zu können.
https://mementotag.de/veranstaltungen/

Für dieses Memento-Spezial, habe ich mich mit Svana Seidel getroffen um mit ihr darüber zu sprechen, wie Kinder in Trauerprozesse mit eingebunden werden können.
Svana ist anthroposophische Kunsttherapeutin in der Trauerarbeit, Heilpraktikerin und seit vielen Jahren Dozentin. In ihrer eigenen Praxis arbeitet Svana viel mit Sterneneltern.
Sie selbst ist das Regenbogenkind - ihre Schwester Julia ist 4Tage nach der Geburt im Krankenhaus gestorben.
Julia hat Svana ihr Leben lang begleitet - unsichtbar. Im Januar diesen Jahres veröffentlichte Svana ihr Buch
-Mein Kind im Herzen- und machte Julia damit für die ganze Familie wieder sichtbar.

https://www.kreativwerkstatt.art/shop/mein-kind-im-herzen-das-kreative-erinnerungsbuch/

Wir haben auf unseren Instagramkanälen
**Corinna**
**Instagram:** https://www.instagram.com/hommageansleben/
**Svana**
**Instagram:** https://www.instagram.com/erinnerungsbuch_sternenkinder
/
eine kleine Umfrage dazu gestartet, welche Fragen eure Kinder euch über den Tod und das Sterben gestellt haben. Diese Fragen haben wir für euch aufgenommen und geben nun unsere Impulse und Gedanken dazu.

Kann ich meine kleine Schwester jetzt wieder ausbuddeln?

Wo ist denn die Oma jetzt? Ich kann sie nie sehen, wenn wir sie auf dem Friedhof besuchen gehen.

Mama, musst du auch sterben?

Warum muss man eigentlich sterben?

Sind nur einige davon.

Wenn Du darüber hinaus auch noch an ein paar Impulsen zum Umgang mit trauernden Zugehörigen interessiert bist, dann ist unser Workbook genau das richtige für Dich! **11Impulse für den Umgang mit trauernden Zugehörigen**
Du kannst es Dir über folgenden Link kostenfrei downloaden.

https://traudichkeit.de/workbook/

#022 Wenn ein Zwilling in Bauch stirbt - mit Isabell

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Nach der Feindiagnostik in der 19.SSW wurde Isabell zum Fruchtwasser Auffüllen für ihre Tochter Lina in die Klinik geschickt. Dort erfuhr sie in einem sehr verletzenden Gespräch mit dem Arzt, dass ihre Tochter bereits tot sei. Das Herz schlägt nicht mehr.
Ihrem Sohn ginge es gut und die Schwangerschaft würde jetzt wie eine „normale“ Einlingsschwangerschft verlaufen.

Plötzlich verstand sie rückwärts. Die viele Bewegung in ihrem Bauch an einem der vergangenen vier Tage. Das war Anton. Er hat bemerkt, dass seine Schwester „nicht mehr da ist“ und sie vielleicht gesucht. Er hat es gespürt.

Verzweifelt und hilflos nahm sie all die Fragen in ihrem Kopf, mit nach Hause.

Bleibt Lina jetzt in meinem Bauch oder wird sie rausgeholt? Muss Anton vielleicht auch geholt werden? Wenn nicht - wie kann er diesen frühen Bindungsabbruch und die kommende Zeit neben seiner toten Schwester emotional verkraften? Kann mein Körper vergiften? Wie verändert sich Linas Körper in mir?

„Anfangs hat die Trauer um Lina überwogen und ich konnte mich gar nicht richtig freuen.

Glücklicherweise hatte Isabel letztlich noch eine ganz liebevolle Hebamme an ihrer Seite, die sie zu Hause sehr einfühlsam aufgeklärt und bis zur Geburt in der Klinik begleitet hat.

Isabell hat also Anton und Lina bis zur 39. SSW „ausgetragen“ und spontan entbunden.

Entgegen der Vermutungen, dass Linas Körper nun mit der Plazenta verwachsen und unkenntlich ist, „war doch noch ziemlich viel übrig“ wie Isabell beschreibt.

Die Hebamme im KH erklärte Ihr, wie ihre Tochter jetzt aussieht, fragte ob sie sie sehen möchte und ermöglichte der Familie, ihre Tochter noch berühren, sie im Arm halten und sich in Ruhe von ihr verabschieden zu können.

#021 Wenn das Baby im Bauch stirbt - ein Gespräch mit der Hebamme Ingeborg Stadelmann

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Frauen oder Eltern, die erfahren haben, dass ihr Baby bereits während der Schwangerschaft, im Bauch der Mama verstorben ist oder dort bald sterben wird, haben häufig den Wunsch nach einer schnellen "Befreiung" aus dieser für sie so belastenden Situation. Die naheliegensten Möglichkeiten sind dann entweder die Geburtseinleitung oder ein Kaiserschnitt. Jedoch ist es sehr ratsam nichts zu überstürzen, die Entscheidung ganz sorgfältig zu überdenken und sich dabei von einer Hebamme oder einem Arzt begleiten zu lassen.
Aus medizinischer Sicht ist es normalerweise möglich den natürlichen Einsatz der Wehen abzuwarten. Auch wenn das Baby im Bauch bereits tot ist. Das kann mehrere Tage bis Wochen dauern.
Während dieser Zeit ist eine Begleitung durch eine Hebamme oder einen Arzt sehr sehr wichtig. und solange die begleitenden Untersuchungen nicht auffällig sind, bedeutet das Abwarten keine gesundheitliche Gefährdung für die Mama. Auch von dem verstorbenen Kind geht keine Gefahr für die Mama aus.

Darüber spreche ich heute mit der wundervollen Hebamme Ingeborg Stadelmann.

#020 Sterbebegleitung auf einer Kinderintensivstation

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Ich habe mich schon sehr lange auf das Gespräch mit Rut gefreut. denn es ist so wichtig, dass öffentlich darüber gesprochen wird.

Rut ist Kinderkrankenschwester auf der interdisziplinären Intensivstation der medizinischen Fachschule Hannover.

Im Vordergrund steht die Behandlung von Kindern mit angeborenen Herzfehlern, die Therapie von Organversagen, die Vorbereitung, Durchführung und Nachbetreuung bei Organtransplantationen (Herz, Lunge, Leber und Niere), die Betreuung von Kindern nach schweren kinder- und neurochirurgischen Eingriffen sowie die Versorgung von lebensbedrohlich erkrankten oder verunfallten Kindern.

Und trotz aller Technik, die eine moderne Intensivmedizin zwingend erfordert, haben dort Menschlichkeit, Empathie und Respekt im Umgang miteinander allerhöchste Priorität.

Rut erzählt uns davon, unter welchem Stellschlüssel auf ihrer Station gearbeitet wird und wie so ein Tag auf einer Intensivstation für sie aussieht. Was hat sie zu tun? Von Überwachung über die Pflege bis hin zur Beziehungs- und Elternarbeit.

Wenn ein Kind stirbt - wählen die Eltern häufig die Pflegekraft als ersten Ansprechpartner und Vertrauensperson. Sie steht 8 Stunden an dem Bett, sie kennt das Kind und sieht die Veränderungen ziemlich genau.

Rut hat gelernt offen und ehrlich mit den Familien über den Tod und das Sterben zu sprechen, denn es bringt nichts herumzudrucksen, wenn der Prozess klar ist.
Es bringt nichts den Eltern etwas vorzuspielen.

Die Station 67 hat innerhalb eines langjährigen Entwicklungsprozess mittlerweile einige tolle Rituale in Bezug auf die Sterbebegleitung etabliert und auch im Team einen wertvollen Umgang unter Kollegen und mit den betroffenen Familien gefunden.

Ihr Weg ist nicht selbstverständlich. Und ich finde, sie gehen als tolles Beispiel für andere Intensivstationen voran.

Ruth stellt uns die einzelnen Rituale der Station vor und erzählt uns am Ende noch, was es für sie braucht um „gut“ aus so einer Begleitungssituation rauszugehen/abzuschließen zu können.

Wie sie selbst als Mensch und Pflegekraft es schafft, mit Abschied und Trauer umzugehen und wie sie von Seiten der Klinik dabei unterstützt werden.

Über diesen Podcast

Du begleitest Sterbende und ihre Zugehörigen oder möchtest dies in Zukunft tun?
Du begleitest Zugehörige auch über das Versterben des Betroffenen hinaus?

Ob privat, beruflich oder ehrenamtlich - solche Begleitungen sind für alle Beteiligten höchst emotional und fordern ein hohes Maß an Flexibilität.

Es gibt einige Podcasts, die sich mit dem Tod und Trauer beschäftigen, doch nur wenige, die sich dem Prozess des Sterbens annehmen.

Genau das werde ich hier tun. Ich stehe dafür, dass Menschen selbstbestimmt sterben dürfen und bedürfnisorientiert begleitet werden. Ich teile meine Gedanken und Erfahrungen mit Euch und tausche mich - gemeinsam mit Experten aus den Bereichen rund um das Lebensende, aus. Durch unsere Impulse bekommt Ihr Einblicke und Anregungen, wie es gelingen kann Medizin, Pflege und therapeutische Maßnahmen am Lebensende mit den Bedürfnissen Sterbender in Einklang zu bringen.

Ich unterstütze euch dabei, Sterbende und ihre Zugehörigen mutig und kraftvoll zu begleiten.

Ich bin Corinna, Kinderkrankenschwester mit langjähriger Erfahrung in der Palliativpflege.

Ich bin ausserdem zusatzqualifiziert in der Palliativecare und als Pain nurse. Berufsbegleitend absolvierte ich die Ausbildung zur integrativen Trauerbegleiterin und arbeitete selbstständig als Reittherapeutin.

Ich bin Mama eines vierjährigen selbstbestimmten Kindes, mit dem ich ein bedürfnisorientiertes Leben auf Augenhöhe genieße.

Mehr zu mir und meiner Arbeit findest Du auf meiner Website unter www.traudichkeit.de und auf Instagram unter https://www.instagram.com/hommageansleben/

von und mit Corinna Nordhausen

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